Heizung mit Holz
im Minergie-Gebäude

Komfortabel, ökologisch, wirtschaftlich

Holz wächst nach, Tag für Tag. Es wird hierzulande geerntet und kommt auf kurzen Wegen ins Minergie-Haus. Viel Brennstoff braucht das Gebäude ohnehin nicht, weil es mit einer gut gedämmten und dichten Hülle geschützt ist. Die Wohnraumheizung mit Holz passt gut ins Minergie-Gebäude. Und der Markt spielt mit: Eine breite Produkte-palette mit unterschiedlichen Formen und Farben, Leistungsklassen und Technologien ist verfügbar. Ein gutes Haus braucht eine gute Heizung.

WICHTIGE AUSWAHLKRITERIEN

Holzheizungen eignen sich für Minergie- Gebäude besonders gut. Dies gilt für Holzkessel ebenso wie für Wärmeerzeuger in Wohnräumen. Viele Gründe sprechen für eine Wohnraumheizung mit Holz: Der Raumwärmebedarf ist aufgrund der guten Bauweise so niedrig, dass keine grossen Mengen an Holz oder Pellets notwendig sind. Dass Wärme aus Holz CO2-neutral, also ökologisch, ist und Versorgungssicherheit bietet, sind weitere Vorteile. «Wohnraumheizung» bedeutet, dass der Wärmeerzeuger nicht im Keller installiert ist, sondern im Wohnraum. Der Hauseigentümerschaft oder dem beauftragten Architekten bietet sich eine riesige Auswahl an Heizgeräten ganz unterschiedlicher Technologie, vielfältiger Farben und Materialien: zum Beispiel Öfen aus Stahl, aus Speckstein oder anderem Naturstein und aus Keramik. Wohnraumheizungen können in einem Minergie-Haus ganz verschiedene Funktionen übernehmen (Tabelle 1). Daraus ergibt sich die wichtige Entscheidung: Ganzhausheizung oder ergänzende Heizung?

In der Abbildung sind die wichtigsten Hinweise für die fachgerechte Wohnraumheizung dargestellt:

  • Die Leistung der Wohnraumheizung dem Heizbedarf anpassen.
  • Die Heizung mit Verbrennungsluft von aussen versorgen und die Zuluftleitung dämmen (Kondenswasser).
  • Einfache Abluftanlagen lassen sich nur sehr schwer mit Wohnraumfeuerungen kombinieren. Minergie-Gebäude sind in der Regel mit einem kontrollierten Luft-wechsel ausgerüstet; diese sind wegen der ausgeglichenen Luftbilanz eine ideale Anlage zur Lufterneuerung.
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Wohnraumheizung mit Peripherie

Zimmeröfen lassen sich mit peripheren Komponenten ergänzen (Tabelle 2):
  • Mit einem Satelliten in einem anderen Raum wird Wärme effizient übertragen.
  • Mit einem wasserführenden Wärmetauscher in der Wohnraumheizung kann Wärme in einen Wärmespeicher übertragen und von dort an weitere Räume verteilt werden, z. B. über Radiatoren oder über Bodenheizungen.
  • In einem Wärmespeicher lässt sich – neben Holzwärme – Solarwärme einer Sonnenkollektoranlage speichern.
  • Die Wärme für das Warmwasser kommt ebenfalls aus diesem Wärmespeicher.
  • Der in der Wohnraumheizung eingebaute wasserführende Wärmetauscher kann auch ausschliesslich der Wassererwärmung dienen. Die Raumwärme liefert der Ofen durch Wärmestrahlung direkt an den Wohnraum.
Eine Heizung mit Holz bietet einen Bonus im Minergie-Nachweis: Der Energieinhalt von Biomasse wird nur zur Hälfte angerechnet (Gewichtungsfaktor 0,5). Holz ist ein einheimischer Rohstoff, erneuerbar und bindet im Wachstum gleich viel CO2 wie es in der Verbrennung freisetzt (CO2-neutral). Um die Schadstoffemissionen zu mindern, sind ausschliesslich naturbelassenes Stückholz oder zertifizierte Pellets zu verfeuern.
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